Montag, 23. November 2009

Berns Bärenproblem

Die Berner sind mächtig stolz auf ihre Bären. Doch seit der Bärenpark existiert, häufen sich die Probleme.

Berns Bärenproblem

Budgetplanung: statt 14.5 Millionen 23.6 Millionen

Geplant wurde das Gehege in Hanglage für ca. 14.5 Mio. Franken. Erst wenige Tage vor der Eröffnung entdeckte man, dass wichtige Bohrungen und Sicherungsmassnahmen zur Stabilisierung des Hangs nicht ausgeführt worden waren. Nicht nur dass der aktuelle Bau lebensgefährlich ist, eine Sanierung wird die Kosten auf ca. 23.6 Mio. Franken erhöhen.
Die Meinung des Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät zum Problem: «Jetzt überwiegt erstmal die Freude.»

Nicht verlegte Pflastersteine

Zur Unterstützung des Budgets konnten Private und Firmen in der Aktion «Pflasterstein - mit Herz und Stein für den Bärenpark» für 100 Franken so einen Stein mit persönlicher Gravur erstehen. 12'000 machten mit, aus dem Bruttoerlös von 1.2 Mio. Franken blieben netto 800'000 Franken. Erst um den 10. November herum erkannte man, dass viele dieser persönlichen Objekte gar nicht verlegt waren.
Die Meinung der Verantwortlichen: «Wir wurden damals vom Erfolg der Aktion überwältigt.»

Einbruch ins Bärengehege

Am Samstag, 21.11.2009 brach ein junger Mann ins Bärengehege ein, wurde vom Bären «Finn» angefallen und überlebte glücklicherweise verletzt. Finn kriegte einen Schuss mit Deformationsgeschoss (!) ab, und erst morgen werden seine Überlebenschancen abgeschätzt werden können. Wie Bärenparkdirektor Bernd Schildger soeben in der ARD mitteilte, sind diese gering.
 
Eingedenk der o.a. Überforderungen während der Realisierung des Bärenparks fragt man sich in der Tat, ob die Verantwortlichen nebst funktionierender Einbruchs- auch die Ausbruchssicherung des Geheges vergessen hätten.
Die Meinung der Verantwortlichen: «Das Gehege ist sicher.»

Die Bären sind los

Eine virtuelle Meldung im Frühling 2010
Nachdem mit grosser Freude alle persönlichen Pflastersteine im Bärenpark Bern verlegt werden konnten, rutschte der ganze Hang samt Gehege ab und verschwand in der Aare. Die Bären brachen glücklicherweise zeitig aus und tanzen nun vor dem Bundeshaus. Da unter den Schaulustigen Freude herrscht, wird vom Abschuss der Tiere abgesehen und der Platz samt Gebäude eingezäunt.
Weil ein Grossteil der Schweizer Regierung folglich lahm liegt, übernimmt die Armee die wichtigsten Geschäfte. Vor Freude überwältigt verteilt der Stadtpräsident Alexander Tschäppät in den Strassen und Gassen Bärenmützchen und Bärendreck.
Und er meint, es sei wie während der EURO 2008: Was damals die Oranje-Begeisterung sei heute das Bärenfieber. Dass einige Quartiere durch die sich stauende Aare bereits überflutet seien, stelle zwar ein Problem dar, es überwiege jetzt aber einfach die Freude.

Blogs zum Bären «Finn»

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