Wenige Tage vor der Abstimmung über die Initiative zum Minarettverbot scheinen Promis oder solche, die es gerne sein möchten, sich ihrer Unentbehrlichkeit für die Meinungsbildung bewusst zu werden. So gibt auch die Schweizer Psychologin und Psychotherapeutin Julia Onken einen Wurf zum besten und meint im Boulevardblatt Blick vom 15.11.2009 : «Minarette sind männliche Machtsymbole».
Bei allem Verständnis für die Frauenrechtlerin Onken, die sich aus Bildungsgründen wohl einst Sigmund Freuds obskure Lehren ins Hirn gezogen haben mag: Nicht jedes hohe oder lange Objekt ist gleich ein Phallussymbol, und ein Minarett als «Tor zum Himmel» diente ursprünglich als Leuchtturm und erfüllt die Aufgabe im weitesten Sinn als «Wegweiser zur Moschee» noch heute.Falls die Dame es vorziehen sollte, in ihrem phalluszentrischen Weltbild zu verharren, hat Lupe, der Satireblog, für sie anlässlich des letzten Sommerlochs etwas Putziges, Abkühlendes und Beruhigendes vorbereitet: «Dangast-Phallus verzückt SVP-Delegation».
Anlässlich der Minarett-Diskussion wichtige Themen wie «Körperverhüllung», «Frauenrechte im Islam» stellvertretend und als reine Trabanten einzusetzen, schadet der ganzen Sache: Von der aktuellen Problematik wird abgelenkt, und in der Tat lebenswichtige Themen für Frauen in der ganzen Welt werden diminuiert und so missbraucht.
Ein Problem bieten die Inhalte des Koran nicht per se sondern deren strenge oder fundamentalistische Auslegung. Eine für die Muslime akzeptierbare Sakralarchitektur kann durchaus unter den Koran-Gläubigen in der christlichen Kultur für Entspannung sorgen und damit einen offeneren Blick des Islam in die Welt bewirken.
Ein Minarett in der europäischen Diaspora erfüllt seine Funktion nicht mehr voll, kann aber zumindest als Symbol an einem Gebetshaus oder einer Moschee für Muslime Halt und mentales Zuhause bieten.
Wie die gotischen Kirchen als «Wohnhaus Gottes» dem Himmel zustreben, dürfen ruhig Minarette als «Tore zu Gott» in denselben ragen – würde man meinen. Doch der Glaubenskrieg tobt weiter: Da besitzt Herr Oberlehrer Frank A. Meyer, tatsächlich die Güte, als Onken-Unterstützer seinen Erguss auch noch in «Die Achse des Guten» zu legen.
Ach ja, man kann schliesslich nie gut genug sein …
Dazu:
1 Kommentar:
OFF TOPIC
Hi!
Kannst du mir mal verraten, wo du den Blog-Ticker her hast?
Beste Grüße
Eduard vom Steinhof
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