Mittwoch, 15. Dezember 2010

zu Guttenberg in Afghanistan: Um vor Weihnachten danke zu sagen.

Noch vor Wochen haben die Medien des deutschen Sprachraums sich nicht genug mit den Guttenbergs, dem Adel und dessen Werten beschäftigt und Loblieder bis fast zum Überdruss der Zuschauer in den Äther gestossen. Als bei der Umsetzung des Projekts «Tatort Internet», gesendet auf RTL II, massive Mängel auftraten, wurde es still um die Freifrau zu Guttenberg, bis vor zwei Tagen, als bekannt wurde, dass sie den Bundesverteidigungsminister als dessen an der Sache interessierte Frau in den Hindukusch begleitete.

Wäre Stephanie Freifrau von und zu Guttenberg eine ähnliche Ausgabe wie Angela Merkel, hätte sich wohl niemand so aufgeregt. Die Freifrau ist offenbar zu schön. Da wirft man sich und die Moral um Jahrzehnte zurück: Eine schöne Frau hat bei Soldaten nichts zu suchen, und denn schon gar nicht im Hindukusch und denn schon ganz und gar nicht mit dem Bundesverteidigungsminister.

13. 12. 2010 – das Corpus Delicti

Einige Stänkerer:

Sigmar Gabriel (SPD)
«Ich finde, Frau Katzenberger fehlt noch … hätten die Soldaten bisschen was von. So hat nur der Bundesverteidigungsminister was von. Ich halte es für absolut unangemessen.»
 
Klaus Ernst (Die Linke)
«Es ist eigentlich eine PR-Aktion, die dort stattfindet, für den Verteidigungsminister. Ich hab' ja gehört, dass auch dort der Herr Kerner jetzt plant, dort eine Talkshow in Afghanistan zu machen. Also ich halte dies für absolut indiskutabel, - indiskutabel!»
 
Gregor Gysi (Die Linke)
Fraktionschef der Linken, findet, dass hier die deutschen Soldaten gleich doppelt missbraucht würden: «Für einen falschen Krieg und nun auch noch als Staffage auf den heimischen Bildschirmen.»
 

15. 12. 2011 – Die Sendung mit der Soldatin Guttenberg ?

Adventsnacht in Afghanistan

«Der Krieg als TV-Event»

In der Main·Post regt man sich fürchterlich auf, und manche sehen die Guttenbergs als blosse PR-Puppen. Kritisierende Wendungen wie «Ken-und-Barbie-zu-Guttenberg-Soap» mögen originell erscheinen, doch die Sache ist weder damit noch mit Sigmar Gabriels entgleistem Katzenberger-Spruch abgetan.
 
Krieg ist in der Tat ein Ereignis (Event), in dem verschiedene Interessen aufeinanderprallen. Und die Soldaten sind jene, die diese Interessen schützen sollen. Manche werden verletzt dabei, für etliche ist das finale Ereignis.
Ich hoffe doch sehr, zu Guttenberg und Kerner hätten auch an die Toten gedacht.
 

Der Bundesverteidigungsminister zum Besuch:

Einfach um vor Weihnachten danke zu sagen.
Danke für den Dienst, der hier geleistet wird,
der teilweise zu Hause gar nicht so wahrgenommen wird.


 

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