Sonntag, 13. März 2011

zu Guttenberg: Penible Rückholaktionen

Seit Wochen toben sie: die Medien, die Politiker und die Gutti-Fans. Dies nicht etwa aus Enttäuschung, sondern weil sie IHN, den zu Guttenberg, «… diese Riesen-Luftnummer, diesen Windbeutel, dieses grosse Nichts mit Gel obendrauf, diesen Graf Niete …» (Zitate Hassknechts auf dem Video unten)
 
Immerhin, etwas «Gutes» bewirkte der lange Abgang zu Guttenberg doch:
Politiker, vollkommen überfordert mit dem Verlust ihres Helden, zeigten – und zeigen noch – unverblümt, wie sie das Volk über die Medien (FaceBook & Co. inklusive) manipulieren. All die Rückhol-Plärrer und –Plärrerinnen frönen mit ihrem Wehmutsgeheule ganz nebenbei heftig dem Wahlkampf und scheinen in der Tat zu meinen, sie könnten das Vertrauen in sie zurückgewinnen, vergrössern oder was auch immer.
 
So zitiert die Bild am 11.03.2011 unter dem Titel «Guttenberg wird immer beliebter» die Merkel:

«… Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Tür aufgestoßen zu der größten Reform in der Geschichte der Bundeswehr. Allein für diese Leistung verdient er alle Hochachtung, daran wird man sich lange erinnern. Ich würde mich freuen, wenn er eines Tages in die Politik zurückkommt, aber jetzt braucht er eine Phase, in der er den nötigen Abstand zu den Geschehnissen findet …»


 
Selbst die ARD entblödet sich nicht, per Teletext den Ex-Politiker in den Resultaten ihrer Umfrage mit «Stand vom 10.03.2011» noch heute anzuführen. Dabei ist zu Guttenberg seit dem 03.03.2011 nicht mehr Bundesminister der Verteidigung. Aber offenbar will man auch hier das politische Leben des Plagiators um alles in der Welt verlängern, um der Union ins Täschchen zu arbeiten.
Man reisse dem Ungetüm endlich die Schläuche raus!
ARD-Umfrage-Resultate vom 10.03.2011

Datenquelle: ARD-Text 13.03.2011
Die ARD-Text-Seite wird bis zur nächsten Umfrage einige Tage / Wochen bleiben

Und nun noch die Entschuldigung zu Guttenbergs bei Wissenschaftlern.
Der Spiegel zitiert unter «Guttenberg entschuldigt sich bei Plagiatsopfern»

«"Beim Verfassen meiner Dissertation habe ich Ihren Text […] genutzt und daraus Teile wörtlich übernommen, ohne Ihre Autorenschaft in wissenschaftlich redlicher Weise zu kennzeichnen", schreibt er. "Ich möchte mich hierfür aufrichtig bei Ihnen entschuldigen." Gezeichnet: "Ihr sehr ergebener KT Guttenberg"»

Nicht nur, dass dieses Schreiben spät kommt, zumindest für mich bedeutet der Wisch einen Nonvaleur. zu Guttenberg hat seine Glaubwürdigkeit verspielt, Game Over, wer's glaubt, zahlt einen Taler und Tschüss.
 
Herr Plagiator hat es wohl darauf abgesehen, Schönwetter-Sätzlein für das eventuell kommende Gerichtsverfahren zu konstruieren, tätige Reue zu zeigen, um eine schliessliche Strafe abzumildern (StGB ab § 314a)
 
Tröpfeln nun täglich weitere Schreiben bei den Medien ein, darf sich die Öffentlichkeit über die stetige Medienpräsenz dieses unsäglichen Freiherrn ärgern, und die Rückruf-Plärrer finden stets aktuelle Anknüpfungspunkte, um erneute Heulkrämpfe in die Welt zu posaunen.

Und wie heisst das Ganze?
Genau! – Superwahljahr!


Die Gutti-Fans agieren ganz im Sinn der Union

Selbstredend. Ausgewählte Themen aus FaceBook. Die Zahlen stammen von heute. Der Mutti mag die Sache mit dem Gutti hier gefallen, doch beide möchte man sich gerne ersparen.
Wir wollen Guttenberg zurück589'426
Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg410'663
Karl-Theodor zu Guttenberg - Kanzlerkandidat 20135'235
Karl-Theodor zu Guttenberg soll deutscher Bundeskanzler werden!2'624
Pro «Dr.» Karl-Theodor zu Guttenberg2'081
Gegen die «Gegen die Jagd auf Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg»2'054
Pro Guttenberg! Wer hat noch nie geschummelt?1'673
Karl-Theodor zu Guttenberg – PolitikerIn231.755
Die «Chefin» persönlich

 

Ausdrücklich nicht penibel


 

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