Montag, 31. Mai 2010

Horst Köhler: Rücktritt des Bundespräsidenten

Ja, seine Worte konnten missverständlich aufgefasst werden. Nach seiner ersten Reaktion und Korrektur sah ich hingegen keinen Anlass, dem Bundespräsidenten nicht zu glauben. Nun ist er mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, und ich frage mich, ob der Grund dafür wirklich nur «mangelnder notwendiger Respekt für das Amt des Bundespräsidenten» in der Kritik für die folgende Aussage ist:

«Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern.»
Quelle: Deutschlandradio vom 22.05.2010

Bundespräsident Horst Köhler verliest in der ARD seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung

Es ist für mich fast unvorstellbar, der Bundespräsident hätte diesen Akt aus einer spontanen Emotion begangen, den Bettel hingeworfen oder er mache bloss den LAFO. Nun, es gilt, seine Worte zu respektieren. Vielleicht wird irgendwann noch eine Wahrheit folgen. Vielleicht benötigt man seine Kenntnisse anderswo?
 
Der Rücktritt erfolgt hastig und sicherlich zur Unzeit, obwohl ich den Schlag mitten ins Gesicht der Bundesregierung nicht bedaure. Vielleicht wacht die Tunix- und Ja-ich-auch-Kanzlerin auf oder stellt die Vertrauensfrage.
 
Schwarz-Gelb wird sich nun rühren müssen, um endlich für Erneuerung in dieser trägen und Skandal umwobenen Koalition zu sorgen.
 

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4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

http://swiss-lupe.blogspot.com/2010/05/deutschlandfunk-kriegt-wegen-kohlers.html

oce hat gesagt…

Was Horst Köhler nun fertig gebracht, sucht seines gleichen. Auf jeden Fall hat er nun nach berechtigter Kritik an seiner Person ein Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich seiner unrühmlichen Amtsniederlegung. Einfach weggelaufen ist er, nachdem es ein kleines bisschen turbulenter um ihn wurde. Vielleicht ist es auch gut so.

web.quantensprung hat gesagt…

Wahrscheinlich muss man sich wirklich damit abfinden, dass ein Bundespräsident weggelaufen ist.
Mit fällt das schwer.

Anonym hat gesagt…

Ein mit Schmutz beworfener Mensch zieht die Konsequenz.

Und viele nachträgliche journalistische Darstellungen und Scheinargumentationen, mit Worten wie dünnhäutig etc., sind nach unserer Meinung, ein Produkt einer Gesellschaft, die seit Jahrzehnten, immer tiefer in der sozialen Entropie (Verfall, Unordnung der Gesellschaft) versinkt, in der verbaler Schmutz und Fäkalienausdrücke in der Umgangssprache und Werbung integriert, "gesellschaftsfähig" geworden sind und in der die Nachkommen aufwachsen, die meinen, der mit Schmutz Beworfene, muss diesen Dreck (im heutigen Mainstream) ertragen können.

in der kulur fibel gefunden, stimmt nachdenklich

Politiker kennen den Europa Lissabon Vertrag - die Realität.