Donnerstag, 29. Juli 2010

Jörg Kachelmann: Willkommen in der Freiheit

Willkommen in der Freiheit
Noch vor wenigen Wochen verwarf das Landgericht Mannheim die Haftbeschwerde. Heute hat das Oberlandesgericht (OLG) in Karlsruhe seiner Haftbeschwerde stattgegeben.
Jörg Kachelmann war vom 20.03. - 29.07.2010 inhaftiert.
Das sind inklusive die Tage der Verhaftung und Freilassung 132 Tage Untersuchungshaft.
 

Begründungen zur Freilassung

  • Im derzeitigen Stadium des Verfahrens bestehe kein dringender Tatverdacht mehr.
  • Damit fällt auch das Argument der Fluchtgefahr.
  • In der Fallkonstellation liegen «Aussage gegen Aussage».
  • Bei dem mutmasslichen Opfer könnten «Bestrafungs- und Falschbelastungsmotive» nicht ausgeschlossen werden.
Nein! Ich denke definitiv nicht darüber nach, wie ein dringender Tatverdacht in einem früheren Stadium ausgesehen hat.

Immerhin eine Schadensbegrenzung

Der Spiegel vom 29.07.10 «Jörg Kachelmann kommt frei»:

«Der Beschluss des Oberlandesgerichts Karlsruhe hat einem Justizskandal Grenzen gesetzt», sagte Kachelmanns Anwalt Reinhard Birkenstock.
Er werde jetzt mit seinem Mandanten konzentriert die Hauptverhandlung vorbereiten, der sie zuversichtlich entgegensähen.
«Ich bin nicht dazu da, Vorwürfe zu machen. Ich bin Strafverteidiger, mein Beruf ist es, ungerecht einsitzende Gefangene aus der Untersuchungshaft zu holen - und das ist uns heute Gott sei Dank gelungen», sagte Birkenstock mehreren Nachrichtensendern.

Die Mühlen der Justiz mahlen langsam.

Man muss offenbar manchmal dankbar sein, dass sie überhaupt mahlen, es bleibt oft vollkommen ungewiss, wie sie mahlen, und wen sie bei Gelegenheit zu zermalmen gedenken.
Nun hat das Gefängnis den Kachelmann ausspucken müssen, nachdem es ihn vor mehr als 130 Tagen gewaltsam geschluckt hat.
 
Naja, vielleicht hat besagter Bau mal Lust auf angebliche 14 Damen?
Wie dem auch sei, Gefängnisse scheinen nicht gegen Essstörungen gefeit zu sein.

Weiter am 06.September.2010

Am 06.09.2010 soll's also vor dem Mannheimer Landgericht weitergehen. Erhofft werden von vielen ein Freispruch erster Klasse und volle Rehabilitation. Dazu käme später das Riesending mit der ARD, Jörg Kachelmann wieder als Wetter-Moderatoren zu präsentieren.
Man wird sehen.

Wünsche

Ich wünsche Jörg Kachelmann, all sein Gesagtes möge WAHR sein.
Und ich wünsche ihm viel Kraft und Zuversicht.
 
Diese Wünsche bringe ich nicht an, weil ich mit voller Unbedingtheit auf Jörg Kachelmanns Unschuld fixiert bin. Ich meine dies auch im Sinn des mutmasslichen Opfers, weil sich damit eine schwere Straftat nicht ereignet hätte bzw. ein weiteres Opfer einer derartigen Tat nicht mit den schwerwiegenden Folgen weiterleben müsste.
 
Das wäre der glücklichste Ausgang dieser monströsen Mediengeschichte:
Eine schwere Vergewaltigung hat sich nie ereignet.
 
Kachelmann ginge an den 132 Tagen Knast nicht zugrunde, den tiefen Einschnitt in seine Biografie, würde er ohne Schaden an seiner Persönlichkeit verarbeiten und überwinden. Hätte das mutmassliche Opfer eventuell in Zusammenarbeit mit mehreren Frauen alles erlogen, müssten sich die Damen dafür verantworten.
 

Nachtrag zum Termin der Hauptverhandlung

Das Landgericht Mannheim schreibt am 29.07.2010 unter dem Titel: «Pressemitteilung im Verfahren gegen J. Kachelmann»:

«Ob die Hauptverhandlung gegen Herrn Kachelmann - wie bereits angekündigt - am 06. September 2010 beginnt, ist aufgrund der veränderten Sachlage derzeit nicht abzusehen. Wir werden Sie rechtzeitig über den Fortgang des Verfahrens in Kenntnis setzen.»

Links


 

Keine Kommentare: