Montag, 5. Juli 2010

Rauchverbot Bayern: Dem Heiligen ist alles rein

Bayern hat durch Volksentscheid abgestimmt:
61 % sind für eine Verschärfung des Rauchverbots in der Gastronomie,
39 % verbleiben beim bisherigen Gesetz mit Ausnahmen.
Der Initiator der ödp (Ökologisch-Demokratische Partei), Sebastian Frankenberger, hat mit seinem Volksbegehren «Für echten Nichtraucherschutz!» einen eindeutigen Erfolg erzielt. Es ist vorauszusehen, dass andere Bundesländer und Staaten solchen Vorgaben folgen werden. – Ein erster wunderbarer Befreiungsschlag des Menschen von Schädlichem.

Dem Heiligen ist alles rein

Der Initiator des Volksentscheids, der Passauer ÖDP-Politiker Sebastian Frankenberger, erwartet bundesweite Signalwirkung von dem Rauchverbot in Bayern. Der Ausgang zeige, dass die Bürger einen klaren Nichtraucherschutz wollten.
Quelle: Sueddeutsche vom 05.07.2010 «FDP stänkert gegen CSU»
Bildtitel: Die Reinheitsstufen künftiger europäischer Bürger.

Freudig dürfen wir die bundes- und bald europaweiten Verbote des öffentlichen Küssens, des Mundgeruchs, des Hüstelns, Furzens und des tiefen Seufzers erwarten, da alles letztlich der Volksgesundheit schaden könnte.
Dreckschleudern dürfen die Bürger bloss noch in ihren vier Wänden sein – solange das von Staates wegen noch erlaubt ist. Als Fortsetzung der Verbote wird bald auch das öffentliche Herumtragen von Viren und Bakterien schlechthin gerichtlich untersagt werden. Eine tatsächlich wichtige Angelegenheit, eingedenk von ca. 1 Billion Bakterien, die sich bei durchschnittlicher Hygiene auf der menschlichen Haut befinden.
 
Diesbezüglich wird es zum zweiten wunderbaren Befreiungsschlag der europäischen Bevölkerung kommen: Zentrale Rasurstellen sorgen für die Einheitsfrisur in Form einer Glatze, da die Haartracht eine Unmenge fürchterlicher Viecher beherbergt und ein Kopfschütteln ganze Sippen ausrotten kann.
 
Bevor sich die Bürger künftig in die Öffentlichkeit wagen, werden sie sich durch eine Sterilisationsschleuse zu begeben haben, um schliesslich keimfrei durch die Strassen, Plätze und öffentlichen Gebäude zu wandeln. Solche Regelungen werden zwingend sein und auch für das Ablegen des gemeinen Abfallsacks direkt vor dem Haus gelten.
 
Grosse Hoffnungen setzen diese voll ökologischen Demokraten auch in das Projekt Denksäuberung, welches das schlichte Tilgen kritischer und deshalb schädlicher Ideen und Gedanken anstrebe. Man hätte den Grundgedanken dazu den immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen entnommen, so eine richtige Überschwemmung putze einfach alles weg.
 
Für zentralisiertes unzensiertes Denken wird ab naher Zukunft in Deutschland ohnehin Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Denkfabrik sorgen. Die deutschen Bürger und bald Gesamteuropa werden sich ob der neuen Arbeitsentlastung mächtig erfreuen: Viele Anstrengungen werden ihnen nun abgenommen, und während der frei gewordenen Zeit dürfen sie munter den Politikern zunicken und glückselig neue Verbote erwarten.

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