Papst Benedictus XVI, Josef Ratzinger, hat heute Namenstag, das berichtet Radio Vatikan [.RM-Datei]. Mit seinem Hirtenbrief an die Iren hat dieser Josef also gewartet, bis zum Tag, an dem er noch ein bisschen heiliger als heilig ist.
Samstag, 20.03.2010 um 10:00 Uhr soll der Hirtenbrief der Presse nicht nur vorgestellt, sondern anschliessend auch durch Vatikansprecher Federico Lombardi erläutert werden. Ab ca 12:00 Uhr sei der Text auf Radio Vatikan einsehbar.
Für alle mit dem Namen Josef ist dieser Freitag ein besonderer Tag, denn am 19. März wird das Fest des heiligen Josef begangen. Damit feiert auch der Papst – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – heute seinen Namenstag. Und so wie Josef, Jesu weltlicher Vater und Bräutigam der Gottesmutter Maria, seine Familie väterlich geschützt hat, so nutzt auch der Papst diesen Tag für eine - man kann sagen - schützende Geste: Das katholische Kirchenoberhaupt unterschreibt an diesem Freitag den langen und lange erwarteten Hirtenbrief an die irische Kirche zum Thema Missbrauch. Nach Vatikanangaben wird das Schreiben am Samstag ab zehn Uhr der Presse vorgestellt; i00:02:18:86 n deutscher Übersetzung ist der Brief auf unserer Webseite www.radiovatikan.de am Samstag um zwölf Uhr einsehbar.
Während Josef, der Bräutigam der Gottesmutter Maria, in frühester christlicher Zeit eine nur geringe kultische Bedeutung besaß, ist er mittlerweile eine der meistverehrten Kirchengestalten überhaupt. Die Verehrung Josefs lässt sich im Orient früher nachweisen als im Abendland, wo die früheste Erwähnung seines Festes am 19. März im Martyrologium von Reichenau um 850 aufscheint. Papst Sixtus IV., der Erbauer der „Sixtinischen Kapelle“, erklärte 1479 den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen. Dargestellt wird der heilige Josef meist mit Zimmermannswerkzeug, das Christuskind tragend, mit Lilien, bei der Geburt Jesu im Stall, auf der Flucht nach Ägypten oder sterbend in den Armen Jesu und Mariens. Eines der berühmtesten Gemälde, „Joseph mit dem Jesusknaben in der Werkstatt“ von Georges de La Tour hängt im Pariser Louvre.
Zu Ehren des Namenstages des Papstes wird an diesem Freitagabend im Vatikan ein Konzert gegeben. Dargeboten wird das Oratorium „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ von Joseph Haydn aus dem Jahre 1786, in einer Neuinterpretation von José Peris Lacasa, dem Ehrenorganisten der Kapelle des Königlichen Palastes Zarzuela von Madrid.
Wunderbar geplant, fast kein Detail ausgelassen, exaktes Timing, etwas Feierlichkeit, soweit ist alles gut, wenn da die Erläuterung nicht wäre: Wird der Text derart verschnörkelt, verwässert und unklar sein, dass er einer Erläuterung bedarf – einer Erläuterung, die je nach Wind- und Wetterlage ausfallen kann?
Ich hätte doch gedacht, ein weltliches Problem wie Kindsmisshandlung verlange nach einem klaren und eindeutigen weltlichen Text. Nun, vielleicht folgt noch ein Hirtenbrief zur Läuterung verirrter Seelen ...
Link zum Hirtenbrief-Event
- Blog von Balrog – der hat noch Hoffnung ...
Heute will sich Papst Benedikt XVI. zum Thema Kindesmissbrauch mit einem Hirtenbrief äußern [19.03.10]
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