Im Schweizer Blick ruft der stellvertretende Chefredaktor Phillipe Pfister im Editorial vom 15.08.2010 «Bye-bye, Mister Spycer!» dazu auf, Tim Spicer einen «herzlichen Un-Willkommensgruss» zu entbieten für die Tatsache, dass das private Sicherheits- und Militärunternehmen Aegis Defence an der Gartenstrasse 22, Basel quasi klammheimlich eine Filiale eröffnete:
Bildmaterial: NNDB
Tim Spicer ?
Eigentlich schade …
Unklar bleibt noch der Titel des Editorials mit «Spycer», von dem keiner weiss, ob es sich um Reginald Spycer (gestorben 1442), Captain Spycer um eine undefinierte Software, ein spionierendes Objekt oder um einen schlichten Vertipper handelt.
Ungruss an Tim Spicer
Spicer, Sie haben einen Ableger Ihres Sicherheits- und Militärunternehmens «Aegis» extrem still in der Schweiz installiert. Sie machen mit Ihrem Kriegsgeschäft grossen Reibach, Kollateralschaden gehört bei Ihnen zum Tagesgeschäft, und genau das will ich nicht.Ob Sie nun rein administrative Geschäfte in Basel tätigen, bloss Buchhaltung betreiben oder eine Zeitarbeitsfirma für Söldner einrichteten, Sie stabilisieren stets Krieg auf dem Boden eines neutralen Landes.
Sie dienen mit Ihrer Tätigkeit weder dem Zusammenhalt der Schweiz, noch sichern Sie die Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik. Sie tragen auch nichts zu Handelsfreiheit bei, erbringen keine Leistung zur Stabilität Europas. Sie leisten keine guten Dienste, Sie sind kein guter Geist.
Berichteten Sie einmal der Weltöffentlichkeit, welche Dienste Ihre Söldner dem brennenden Russland, den überfluteten Pakistan und China wenigstens angeboten haben?
Wie der Spiegel vom 10.08.2010 unter dem Titel «Selbstmordattentäter töten zwei Menschen» berichtete, kündigte der Präsident Afghanistans, Hamid Karzai, die «Auflösung aller privater Sicherheitsunternehmen in seinem Land an.»
Es kann gut sein, dass Ihre «Aegis Defence Services» deshalb unter besonderer Beobachtung stehen und Sie auch deshalb leise in die Schweiz trippelten, vielleicht um ein bisschen ungestörter Ihren zweifelhaften Geschäften zu frönen. Und um nicht einen wirtschaftlichen Einbruch verzeichnen zu müssen, falls es Afghanistan bis zum Jahr 2014 gelingen könnte, «selbst die Verantwortung für die Sicherheit im Land zu übernehmen».
Bildmaterial: Wikipedia
Lynndie England beim Misshandeln eines gefangenen Irakers
Das Schwergewicht lag dabei auf der US-amerikanischen Armee, die die Anzahl gefallener Söldner NICHT in die veröffentlichen Zahlen der gefallenen Soldaten einfliessen liess. Man konnte fast Mitleid kriegen mit jenen Söldnern, die irgendwo fielen, vielleicht unter schrecklichen Umständen zu Tode kamen, um die sich hingegen keiner scherte.
Bedenkt man die Söldner-Sache hingegen tiefer, müssen die Fragen erlaubt sein, welche paramilitärischen Operationen auch nie an die Öffentlichkeit gebracht werden, und ob die paramilitärisch getöteten Zivilpersonen überhaupt je in einer Statistik erscheinen werden.
Ihre Söldner-Truppen, Spicer, machen Kriege noch unüberschaubarer, noch unkontrollierbarer. Sie wandeln Kriegsrecht zur reinen Farce und potenzieren menschliches Elend.
Alles in allem gruppieren Sie eine unüberschaubare Menge an oft labilen Gestalten, die Sie halb ausgebildet in Kriege senden, wo sie auf welcher Seite auch immer kämpfen, dies letztlich auch, um das Ganze überhaupt selber irgendwie zu überstehen, ob sie nun Tötungsmaschinen geworden oder verzweifelte Jüngelchen geblieben sind.
Dazu kommt, dass diese Gestalten mangels nationaler Verpflichtung stets auf ihren Eigennutz bedacht sind, ein Umstand, der sicherlich dazu dienlich ist, Kriegsgräuel zu fördern, Kriegszeiten auszuweiten und grössere oder kleinere Scharmützel stets warmzuhalten.
Ihr Ableger «Aegis» befindet sich wie ein eitriges Darmstück verwaist in der Schweiz, und ich hoffe doch sehr, Sie seien sich bewusst, dass Sie hier nicht willkommen sind.
Das Zusatzprotokoll zu den Genfer Abkommen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte - In Kraft getreten für die Schweiz am 17. August 1982 (Stand am 24. Juni 2009)
Art. 47 Söldner
Art. 48 Grundregel
BYE BYE SIR !
GO BACK HOME
OR GO TO HELL
OR DO BOTH
BUT GO ! – WIDTH YOUR DAMN AEGIS.
Weitere Quellen …
Bildmaterial: SF Tagesschau
Gartenstrasse 22 – 4052 Basel, CH
«Söldnerarmee: Basler Regierung wird jetzt beim Bund vorstellig»
09.08.2010
Söldnerfirma operiert künftig von Basel aus
Bildmaterial: NNDB
Tim Spicer war auch in die Sandline-Affäre in Papua-Neuguinea und Bougainville (ca. 1996) verstrickt.
Links
- Wikipedia Notable Names Database (NNDB)
- NNDB Aegis Defence Services
- NNDB Tim Spicer
- Wikipedia Aegis Defence Services
- Wikipedia Abu-Ghuraib-Folterskandal
- politisch KORREKT Aegis Defence Services, in Basel [10.08.10]
- zaugg berichtet Privatarmee im Visier [11.08.10]
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