Mittwoch, 18. August 2010

«NDM-1» löst «H1N1-A» ab

Wer hätte noch an die Schweinegrippe (H1N1-A) gedacht, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 10.08.2010 unter dem Titel «WHO-Generaldirektorin erklärt Pandemie H1N1 für beendet» die Post-Pandemie-Phase dieses unsäglichen Monsters einläutete.
Während des Ausklangs von H1N1-A wurde quasi nahtlos eine andere hochgefährliche Phase eingeläutet mit dem hochgefährlichen Bakterium NDM-1, das durch Genmanipulation anderer Bakterien die Wirkung sämtlicher Antibiotika unwirksam machen und sozusagen die finale Phase der Menschheit einleiten soll.

Nun, die Schweinegrippe hatte nie so eine richtige Chance, sich ordentlich als Pandemie zu entwickeln, selbst wenn die WHO mächtig wie Werbetrommeln rührte und die Pharmaindustrie sich dumm und dämlich bereichern wollte.
 
Schweinegrippe: Bilder zum ungünstigen Lebensentwurf
Nicht nur der merkwürdige Begriff der Schweinegrippe versaute dieser Pandemie einen günstigen «Lebensentwurf», auch solche Bilder taugten überhaupt nicht, um aus H1N1-A einen längeren und effizienten Todesevent zu machen, der wenigen auserlesenen Hinterbliebenen noch zu grösserem Ruhm und Reichtum verholfen hätte.
 
So liessen sich die Völker nicht in die totale Lenkbarkeit zwingen und blieben zu wenig devot, um sich kritiklos gegen entsprechendes Entgelt gegen H1N1-A impfen zu lassen. Selbst mein Hausarzt bemühte sich im Fernsehen vergebens, durch hoch öffentliches und lächelnd ertragenes Impfen, die Zuschauer dahin zu manipulieren, doch in die Impfzentren zu strömen, um sich den schon fast heiligen Saft intramuskulär verabreichen zu lassen.
 
Um sich aus der Notlage zu befreien, auf veraltetem Impfstoff – und verschleuderten Millionen Moneten – sitzen zu bleiben, versuchten reiche Industriestaaten schliesslich ihre riesigen Reste an verbliebenem Dosen an Entwicklungs- und Schwellenländer zu verkaufen. So berichtete die Baslerzeitung vom 28.01.2010 unter dem Titel «Schweiz verkauft Impfungen an Iran», von einem Geschäft, in dem immerhin ein Teil des Überschusses als Geschenk übermittelt worden sei – als ob der Impfstoff in irgendeinem Keller von Teheran oder Islamabad nicht vor sich hin alterte.
 
Über ähnliche Pläne berichtet «Schweinegrippe A/H1N1», der Tagesspiegel mit «Käufer für Impfstoff gesucht», während der Spiegel vom 08.03.2010 in Teil 4 von «Chronik einer Hysterie» anbringt:
«5. März 2010: Die Bundesländer wollen zehn Millionen überflüssiger Dosen des Schweinegrippe-Impfstoffs Pandemrix an Pakistan verkaufen.»
 
Wer immer noch der Schweinegrippe nachtrauert, kann sich unten Videos anschauen, einen Besuch beim Schweinebauern abstatten oder ein Glas Wasser trinken …

NDM-1

Weit professioneller, ja, fast etwas musikalisch verfuhr man nun mit der Einführung von NDM-1: Während das Echo von H1N1 noch leise am verklingen ist, wird NDM-1 von den Medien lanciert als Super-Bakterium und mit eindrucksvollen Grafiken verziert. Am schönsten finde ich die Bildershow der Welt: «Ständig werden neue Erreger entdeckt» vom 06.07.2007 – zugegeben einige Jahre verfrüht, hingegen munter in die NDM-1-Berichterstattung eingebunden.
 
NDM-1 kommt viel bunter, fantasievoller daher. Wer keine Bilder besitzt, bastelt welche und redet ständig von Wissenschaftern und Experten, als gälte es, ein Trash-Produkt eines Trash-Shops um alles in der Welt an den Mann zu bringen.
Blühende Landschaften mit NDM-1
Genau! So generiert man eine Panikaktion in den Völkern. Mit einem bunten Treiben von geheimnisvollen Super- und Alleskönner-Bakterien, die der mit Antibiotika überfüllten Menschheit endgültig den Garaus machen werden, obwohl die Wissenschaft 48 Stunden im Tag schuftet, um eventuell einen letzten Krümmel Mensch irgendwann und irgendwie retten zu können.
 
Und irgendwo sitzt ein alter Mann im Rollstuhl und brabbelt: «Da habt Ihr sie nun, die blühenden Landschaften.»
NDM-1 multifunktional
NDM-1 erscheint in fantasiereichen Formen und ist für viele Zwecke verwendbar. Ist es mal voll integriert, kann es anstelle langweiliger Kreuze auf Kirchtürme gesetzt werden, als Weihnachts- oder Hutschmuck dienen. Grundsätzlich lässt es sich überall hinstecken, ohne dass sich der künftige Patient gleich von einer Aura des Schweinischen umnebelt fühlt.
 
So lassen wir uns doch gerne in Panik versetzen, obwohl Webreporterin Susi222 in ShortNews findet: «NDM-1: Panikmache ist Unsinn der Boulevards». Nicht dass das etwas Neues wäre, doch als Link setzt Susi222 die ZEIT mit dem Titel: «Das Ende der Antibiotika»
 
Ein munterer Gruss denn an Wolfgang Blau, Chefredakteur ZEIT ONLINE !
 

Elegische Reminiszenzen zur Schweinegrippe


 

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