Dienstag, 18. Januar 2011

Unwort des Jahres 2010: «alternativlos»

Selten fanden Wort und Unwort des Jahres sich in einem so natürlichen Zusammenhang wie 2010: Die Gleichschaltungspolitik Deutschlands mit ihrem Alternativlos-Gedönse generiert den Wutbürger. Das spricht für ein kräftiges Volk und gegen eine völlig entgleiste Politik.

Einige Medien sehen darin die Basta-Politik der Union.
 
Dabei wirkt «Alternativlos» entschieden gefährlicher als ein schlichtes «Basta». Zwar kann man bei Basta emotional auf den Tisch hauen, doch Emotion bleibt dabei ein Feuer des Augenblicks.
 
«Alternativlos» suggeriert hingegen:
 
  1. Der eingeschlagene Weg sei der einzige und damit der beste,
    und – was noch gefährlicher ist:
  2. Die Politiker hätten überhaupt nach anderen Wegen bzw. Alternativen gesucht!
Dabei hatte die herrschende Kanzlerin gemäss Stern vom 29.09.2006 unter dem Titel «Beraten statt Basta» im ZDF bei Maybrit Illner noch kokettiert:

«Mein Prinzip ist nicht Basta, sondern mein Prinzip ist nachdenken, beraten, und dann entscheiden.»


 
Frei zitiert nach ARD und Prof. Dr. phil. Horst Dieter Schlosser:

«Die Formulierung ist ein Totschlag-Argument, damit wird unterstellt, es gebe bei einer Entscheidung keine andere Möglichkeit.»

Merkelwittchen in alternavisloser Situation

Merkelwittchen in alternativloser Situation mit der Hexe.
Frei nach dem Märchen «Schneewittchen und die sieben Zwerge»


 

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