Samstag, 22. Mai 2010

Islam: Mohammed auf der Couch

Am 21.05.2010 veröffentlichte die südafrikanische Zeitung Mail & Guardian unter dem Titel «Uproar over M&G Prophet Muhammad cartoon» (Aufruhr über M&G Prophet Mohammed-Karikaturen) eine sehr sinnige Mohammed-Karikatur des Karikaturisten Jonathan Shapiro. Der «Rat muslimischer Theologen» hatte vergeblich versucht, die Veröffentlichung der Grafik zu stoppen, und das ist auch gut so.

«… Ich glaube, es beleidigt den Islam mehr, wenn angenommen wird, die Muslime reagierten gewalttätig auf ein herausforderndes Bild, als wenn so ein Bild eben veröffentlicht wird …»
Nic Dawes, Chefredaktor der Mail & Guardian in Letter from the editor
 
«… Die diese Woche in der Mail & Guardian den Propheten Mohammed darstellende Karikatur hat sich zu einem Test gewandelt, zu einer Art unerbetenen Gelegenheit für Muslime, darüber nachzudenken, was sie glauben, warum sie es glauben, und wie man dafür kämpfen kann …»
Lham Rawoot, u.a. Bloggerin in The cartoon, the prophet and suburban radicals


 

Andere Propheten haben Anhänger mit einem Sinn für Humor! …

Mohammed auf der Couch

Andere Propheten haben Anhänger mit einem Sinn für Humor! …


 
Hat sich Nic Dawes entschieden, den Muslimen eben gerade keine Gewalttätigkeit zu unterstellen, schlagen diese mit der üblichen, die nichtmuslimische Welt bedrohenden Brutalität zurück: Fahnen werden verbrannt, es wird gedroht mit Mord und Totschlag, und dezent wird eine eventuelle Aktivität der Al-Qaida mit eingebaut.
 
Zurzeit unternimmt Pakistan einen Feldzug gegen angeblich zunehmenden gotteslästerlichen Inhalten. Als Konsequenz werden Portale und Plattformen gesperrt: YouTube und Facebook. Dazu werden die Zugänge Flicker und Wikipedia erschwert.

Missbrauch des Propheten

Google-Chef Eric Schmidt sagte am Freitag, er vermute die Unterdrückung politischer Kritik sei ein Faktor hinter der Aktion, YouTube und Facebook in Pakistan im Namen des Islam zu blockieren:

«… Ich bin immer misstrauisch gegen diese breiten Verbote. […] In jedem Fall, den wir prüften, gibt es einen offiziellen und einen andern Grund. Es gibt unheimlich viel an politischer Kritik, die sie gleichzeitig blockieren. …»


 
So wird munter agiert mit angeblicher Propheten-Beleidigung, selbst wenn gemäss theologischen Verständnisses Null und nichts und schon gar kein Prophet beleidigt ist.
 
Die Gewalt, mit der solch radikale Politiker ihre Völker in ein möglichst informationsfreies Korsett zwängen, wurzelt in der Angst um Machtverlust. So werden der Islam und der Prophet in einem Aufwasch kläglich missbraucht, und ganze Völkerscharen aufgehetzt zur reinen Machterhaltung einiger unbedarfter Religionsführer und Politiker.
Denke ich dabei an die simplen Gemüter einiger Schweizer Konvertiten, kriege ich dazu Verständnis für Frankreichs Verschleierungsverbot.

Links

Keine Kommentare: